Am vergangenen Sonntagmorgen hat eine Delegation von Vorstand und Fraktion der Bever-SPD das bundesweit beachtete Neubaugebiet „In de Brinke“ in Warendorf besucht. Der Grund für die so große Aufmerksamkeit: Ein Wohngebiet für bis zu 500 Wohneinheiten wird mit einem „kalten Wärmenetz“ ohne fossile Energie völlig CO2-frei beheizt.
Hubert Grobecker, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Warendorf, referierte die Entstehung des Projekts „klimaneutrales Baugebiet“ , erklärte die zugrundeliegende Technik (Erdwärme und Wärmepumpen) und die Vorteile der Lösung.
Zum einen, so Grobecker, sei sie ökologisch zukunftsweisend. „Wer heute noch eine Gasheizung einbauen lässt, geht ein hohes Risiko ein!“ Zum andern biete diese Lösung einen ökonomischen Vorteil, der im Augenblick von Tag zu Tag steige.
Auf die Frage der Besucher, ob sich dieses Modell auch in Ostbevern verwirklichen lasse, empfahl der Fachmann, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und das Thema mit den Stadtwerken vor Ort, in Ostbevern der SO, anzugehen. Fraktionsvorsitzende Jutta Drilling-Kleihauer verweis vor allem auf das noch in Planung befindliche Baugebiet Wischhausstraße, das nicht mehr mit fossiler Energie beheizt werden dürfe und das auf mögliche Alternativen untersucht werden sollte.
Im zweiten Teil der Besichtigung erläuterte Klaus Ortmann, Chef der Wohnungsbaugenossenschaft Warendorf, die Pläne der Wobau im Bereich des sozialen Wohnungsbaus für das Wohngebiet. So seien im Eingangsbereich des Baugebiets 6 Mehrfamilienhäuser geplant, der Mietzins betrage im Augenblick 5.90 Euro pro Quadratmeter. Er führte die SPD-Gruppe durch das erste, schon fertiggestelle und fast vollständig bezogene Haus, in dem 2- bis 4-Zimmer Wohnungen mit ansprechendem Standard gemietet werden können. „Besonders froh sind wir natürlich, dass auch wir vom „Kalte-Wärme-Netz“ profitieren“, erklärte Klaus Ortmann.
Am Ende des sehr informativen Vormittags war sich die Gruppe einig, dass man nun die vielen Anregungen darufhin überprüfen müsse, ob und wie man sie auf Ostbevern übertragen könne und solle.